Aktuell

ROBINA-Symposium am 16.9.2019 „Pflege und Robotik - ROBINA – QUO VADIS?“
2019-12-02
Das ROBINA-Projekt hatte sich während seiner zweijährigen Entwicklungsarbeit eines soziotechnische Assistenzsystems zum Ziel gesetzt, vor der für das Frühjahr 2020 geplanten umfassenden Evaluierung des Demonstrators die zukünftigen Nutzer, Angehörige, Pflegekräfte und die Fachöffentlichkeit über die aktuellen Projektergebnisse zu informieren.
Die Innovation umfasst ein spezialisiertes robotisches Systems in Form eines Greifarmes für die individuelle und ressourcenorientierte Unterstützung im Bereich der Intensiv- und Palliativpflege bei Menschen mit ALS. Als Grundlage für die Leistungskoordination dient eine von der APST verantwortete DV-gestützte Koordinierungsplattform.

Vor diesem Hintergrund fand am 16.9.2019 das ROBINA-Symposium statt, das die Möglichkeiten und Grenzen von Assistenztechnologie am Beispiel eines Roboterarmes beim Einsatz in der Intensiv- und Palliativpflege diskutieren sollte. Im Rahmen der parallel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung organisierten Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege 2019“ sollten Anwender, Fachleute sowie beruflich und gesundheitspolitisch Interessierte über die vorliegenden Projektergebnisse ins Gespräch zu kommen.

Ein großes Anliegen der Vertreter aus dem Bereich Forschung war es, den Besuchern den Projektablauf von ROBINA zu vermitteln, u.a. um die methodischen Ansätze und Vorgehensweisen der Begleitforschung sowie deren Relevanz im entwicklungsspezifischen Kontext zu verdeutlichen. Da die Begleitforschung maßgeblich im Hintergrund des Projekts stattfindet, sind typische Herangehensweisen und entscheidende Erkenntnisse für die Öffentlichkeit oft nicht sichtbar und nachvollziehbar. Sie sind jedoch von großer Bedeutung für die Erkenntnisgenerierung und essenziell für die nutzergerechte Entwicklung des ROBINA Demonstrators. Zudem war der Austausch zwischen Forschung und Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung, um ein Bewusstsein zur Einordnung der Projektergebnisse zu schaffen und über das weitere forschungsrelevante Vorgehen zu informieren.

Das Symposium umfasste zahlreiche Aktivitäten, wie einen Ausstellerstand für die Systemdemonstration, verschieden interdisziplinäre Fachvorträge mit Projektbeteiligten und externen Referenten, eine moderierte Expertendiskussion und zwei Life-Demonstrationen des ROBINA Systems in der Versorgungspraxis.
Im Rahmen des Symposiums konnten die demonstratorhaften Features des Gesamtsystems sowie die DV-gestützte Koordinierungsplattform einer breiten Öffentlichkeit und Fachpublikum zugänglich gemacht werden. Sämtliche Funktionalitäten des aktuellen Entwicklungsstandes, wie beispielsweise die mundgesteuerte Bedienung des ROBINA-Systems in Form eines Greifarmes, konnten anschaulich demonstriert werden und verschafften allen anwesenden Teilnehmern einen guten Gesamteindruck spannten hierdurch die Vision einer robotergestützen Intensiv- und Palliativpflege auf. Die begleitenden Fachvorträge und die Podiumsdiskussion rundeten dabei das Symposium optimal ab.
Im Vordergrund der Vorträge und der Diskussionen (zum Programm) stand daher die zentrale Frage, welchen Wert die Pflege den zukünftigen Einsatzmöglichkeiten robotischer Assistenzsysteme beimisst. Daneben sollte das Symposium auch die unterschiedlichen Impulse aus dem aktuellen sozialpolitischen Diskurs reflektieren und die eigenen Erfahrungen der Projektentwicklung hinsichtlich erfolgversprechender Transfermöglichkeiten aufzeigen.

Als Referentinnen und Referenten waren eingeladen:
  • Fr. Prof. Brukamp und Fr. Sacco, Evangelische Hochschule Ludwigsburg zum Thema „Robotik im Gesundheitswesen aus Sicht von Techniksoziologie und Palliativphilosophie“.
  • Hr. Prof. Dr. Meyer, Charité – Universitätsmedizin Berlin zum Thema „ROBINA aus Sicht der Versorgungsforschung“
  • Fr. Eicher, Charité – Forschungsgruppe Geriatrie du Universitätsmedizin Berlin zum Thema ROBINA – Robotisches Assistenzsystem für Menschen mit ALS: Quo vadis, ROBINA?
  • Hr. Jordan, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) zur Frage der Bedeutung robotischer Assistenzsysteme für die Pflege aus Sicht der technischen Produktentwicklung und der aktuellen Forschungsschwerpunkte
  • Hr. Prof. Jahn, Institut für Gesundheitswissenschaften - Eberhard Karls Universität Tübingen mit einem Beitrag zur Perspektive robotischer Systeme aus Sicht der Pflegewissenschaft
Die Teilnehmer des Symposiums konnten gezielt ihre eigenen Fragestellungen im Zuge einer Vorabfrage mit einbringen, um so den Austausch zwischen Experten, Anwendern und Öffentlichkeit zu initiieren. Wichtige Diskussionsfragenergaben sich über das Interesse, wie, wann und wo robotische Systeme in der Pflege implementiert werden können, welche Erwartungen hierbei zu berücksichtigen wären und welche Chancen für den Einsatz in der alltäglichen Pflegepraxis im Projektverlauf deutlich geworden sind.
Themenschwerpunkte der Podiumsdiskussion, an der auch Fr. Reitzig von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. teilnahm, waren zum einen die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte (ELSA) aus Sicht der potenziellen Nutzergruppen für die zukünftige Entwicklung von soziotechnischen Assistenzsystemen sowie deren Relevanz und Eingrenzung. Zum anderen wurden die Fragen diskutiert nach dem unmittelbaren pflegerischen Einsatz- und Aufgabenbereich der robotischen Anwendungen als neue Hilfsmittelgruppe sowie des definierten Tätigkeitsumfang als Assistenzsystemen. Dies erfolgte mit Blick auf die Ambivalenz tradierter, pflegerischer Versorgungsziele und dem gesetzlich gewandelten Begriff der Pflegebedürftigkeit im Sinne von Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit.
Hierbei entwickelt sich die Kernaufgabe der Pflege vom ursprünglichen Versorgungsansatz hin zum Beratungsansatz mit Blick die Assistenz für die vom Patienten formulierten Bedürfnisse.

Ein wichtiger Aspekt im Symposium war auch die Frage nach den aktuellen Trends sowie der konkreten leistungsrechtlichen und Verankerung von Robotik in der Pflege aus Sicht der Betroffenen und der Pflegenden. Diese Frage richtete sich konkret an die Forschung und Entwicklung bzgl. der technologischen Machbarkeit aber auch der Sicherheitsaspekte, um die unterschiedlichen Bedarfe zu berücksichtigen. Ferner wurde diskutiert, wie sich zukünftige Nutzer und entsprechende Institutionen (z.B. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen) auf den adäquaten Umgang mit Robotik vorbereiten können.

Aus ethischer Sicht wurden die interdisziplinären Potenziale diskutiert, die für ALS-Patienten im Rahmen eines hochkomplexen Pflegesettings von Relevanz sind. Hier zeigte sich, dass die projektspezifischen Entwicklungen eines Demonstrators und dessen praktische Erprobung und Evaluation neben ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) insbesondere auch verschiedene Standpunkte aus Sicht der Nutzerperspektive einschließen müssen. Diese sogenannte integrierte Forschung, die alle interdisziplinären Potentiale berücksichtigt, ermöglicht schließlich die Komplexität des Alltags von ALS-Patienten im Forschungsprojekt ROBINA ein Stück weit zu reduzieren und auf wenige aber wesentliche Anwendungen zu konzentrieren, die für den spezifischen Krankheitsverlauf von Bedeutung sind.
Die Rückmeldungen der Betroffenen, der Angehörigen, der Wissenschaftler, des BMBFs und des Projektträgers zeigten die Relevanz des von ROBINA adressierten Themas für die Gesellschaft auf und dienen dem ROBINA Konsortium als Feedback und weitere Motivation für weitere Forschung.
ROBINA Symposium Pflege und Robotik
2019-08-14

Am 16. und 17. September findet im
Hotel Christophorus Tagungszentrum „Schloß und Garten“ (barrierefrei)
Evangelisches Johannesstift Berlin
Schönwalder Allee 26/3
13587 Berlin
das ROBINA Symposium zu Pflege und Robotik statt.

Freuen Sie sich auf Themen wie:

  • Die Rolle der Pflege im Rahmen des sozial-politischen Diskurses um den Einsatz und die Implementierung robotischer Assistenzsysteme.
  • Wann kommt die Robotik in die Pflege? Aktuelle Trends und Entwicklungen aus dem Bereich der technischen Assistenzsysteme für den pflegerischen Einsatz.
  • Ethische und rechtliche Aspekte in der Entwicklung robotischer Assistenzsysteme. Und
  • Live Demonstration des ROBINA Systems.
Bundesministerin Anja Karliczek testet ROBINA auf dem Zukunftskongress - und es gefällt
2019-06-14

Bundesministerin Anja Karliczek hat am 20. Mai 2019 den ROBINA Stand auf dem Zukunftskongress 2019 besucht und das System getestet. Wie nicht nur auf den Fotos der Twitter Beiträge, sondern v.a. in dem anschließend aufgenommenen Video-Bericht der Ministerin sehen kann, ist diese vom ROBINA System sichtlich begeistert.

© BMBF / Aschoffotografie

Präsentation des ROBINA-Projektes auf der 91. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) im Rahmen der „Neurowoche 2018“ in Berlin
2018-11-03

Auf der diesjährigen „Neurowoche 2018“ in Berlin wurden Ergebnisse aus dem ROBINA-Projekt in Form einer Posterpräsentation vorgestellt. Das Poster berichtete über Ergebnisse einer Anforderungsanalyse zur Akzeptanz von Roboter-unterstützten Assistenzsystemen aus der Nutzerperspektive von Patienten mit motorischen Einschränkungen. Die befragten Patienten zeigen eine hohe Technikbereitschaft und stehen dem Einsatz Robotik-gestützter Assistenzsystem sehr aufgeschlossen gegenüber. Aus der Nutzerperspektive besteht ein aktueller Bedarf zum Einsatz eines teilautomatisierten Robotik-Arms zum Erhalt der Patientenautonomie und zur Unterstützung von Pflegenden. Auch bei den anwesenden Neurologinnen und Neurologen fanden die präsentierten Ergebnisse aus dem ROBINA-Projekt und die vorgestellten Funktionen des Roboter-Arms eine positive Resonanz. Eine Zusammenfassung des Posters finden Sie im Abstract-Band der „Neurowoche 2018“ hier.

André Maier

ROBINA auf dem Demografiekongress
2018-09-21

ROBINA besuchte am 20. und 21.09.2018 den Demografiekongress, der sich mit Chancen und Lösungen des demografischen Wandels befasste. Die Schwerpunkte umfassten neben dem Thema Wohnen & Selbstständigkeit auch die Schwerpunkte Digitalisierung & Weiterbildung, Arbeitswelt & gesundes Altern, Pflege & Medizin und Kommunale Gestaltung. Die Robotik wurde dabei als Teil eines patientenorientierten und gesundheitsbezogenen Versorgungsansatzes präsentiert, der helfen kann Versorgungsdefizite auszugleichen und ein selbstständiges Leben in der eigenen Häuslichkeit perspektivisch zu unterstützen. Die Besucher konnten den Forschungsroboter live in Aktion sehen, sowie sich mit den Projektpartnern unterhalten und Fragen stellen. Die Resonanz war dabei durchwegs positiv, ebenso wie die Akzeptanz gegenüber eines Roboter-unterstützten Assistenzsystems für Menschen mit ALS.

Beitrag über ROBINA in Zukunft der Pflege Tagungsband der 1. Clusterkonferenz 2018 „Innovative Technologien für die Pflege“
2018-06-06

Den Beitrag zur Anforderungsanalyse und eine erste ethische Bewertung und Reflexion des robotischen Assistenzsystems anhand des MEESTAR-Modells (S.120) in Zukunft der Pflege Tagungsband der 1. Clusterkonferenz 2018 „Innovative Technologien für die Pflege“ finden sie hier.

8. ALS-Tag an der Charité
2018-04-29

Am 29. April trafen sich über 200 Patienten, Angehörige, medizinische Dienstleister und Mitarbeiter des ALS-Teams an der Charité und tauschten sich über Studien und Medikamente, den Stand der ALS-Grundlagenforschung an der Charité und weitere Themen rund um die ALS aus. Für weitere Informationen folgen Sie bitte diesem LINK

Drittes Statustreffen des ROBINA-Projektkonsortiums
2018-04-19

vom 18.-19.04.2018 in den Räumen der TalkTools GmbH in Mühlheim a.d. Ruhr

Das dritte ROBINA Projekttreffen fand vom 18.-19.04.2018 in Mülheim an der Ruhr statt, ausgerichtet vom Projektpartner TalkTools GmbH. Das Konsortium setzte sich erneut mit den zielgruppenspezifischen Anforderungen auseinander, welche innerhalb des Projektvorhabens umgesetzt werden sollen und somit das zentrale Projektziel darstellen. Dazu zählen beispielsweise Handlungen des täglichen Lebens wie kratzen und ein zügiges Abrufen und Ausführen von Funktionalitäten. Des Weiteren wurden diejenigen Anforderungen diskutiert, die direkt an das Projekt gerichtet sind, beispielsweise der Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Robotik im pflegerischen Kontext. Die dadurch entstehenden Herausforderungen an das Projektvorhaben werden als konkrete Aufgaben an die partizipierenden Unternehmen und Institute verteilt und in engmaschiger Zusammenarbeit innerhalb des Entwicklungsprozesses umgesetzt. Ein unter Einbezug aller Partner entwickelter Projektsteuerungsplan wird als zentrales Kontrolltool eingesetzt. Ein gemeinsames Datenschutzkonzept wird nach Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) am 25.05.2018 erstellt.

Für das Projekt relevante Eigenschaften des Roboterarms wurden auf dem Projekttreffen nochmals verdeutlicht. Vor allem das Feedback des Druckwiderstands und das Sicherheitsblockiersystem sind von großer Bedeutung für den pflegerischen Einsatz beim Patienten. Das Feedback des Druckwiderstands von potenziell entgegenwirkenden Kraftquellen und die Verarbeitung selbiger ist ein Alleinstellungsmerkmal des Roboterarms. Es ermöglicht eine intuitive Bedienbarkeit und dient gleichzeitig als Sicherheitsfeature für eine Mensch-Technik Interaktion, unterscheidet den Roboterarm somit deutlich von ähnlichen Roboterarmen aus der Industrie. Von großer Bedeutung ist auch das von Herrn Gabl (FRANKA EMIKA GmbH) vorgestellte Fair-Safe-Sicherheitsblockiersystem des Roboterarms, welches zur kontrollierten Steuerung des Robotik-gestützten Systems durch den Patienten dient, und somit ein entscheidendes Resultat für den sicheren Einsatz beim Patienten darstellt.

Operativ ist nun die Planung und Durchführung des Hauptstadtkongresses vom 06.-08.06.2018 von zentraler Bedeutung für die Präsentation und Außendarstellung von ROBINA. Hier wird die erste technische Umsetzung aus der Projektanforderungsanalyse vorgeführt.

Neuer Fachartikel in der Pflegezeitschrift
2018-04-01

Kiemel, D., & Brukamp, K. (2018). Robotische Assistenz bei amyotropher Lateralsklerose (ALS). Mehr erfahren Sie hier.

Projektvorstellung von ROBINA am Montag, 20.11. 2017 in der Fachtagung Pflege 4.0
2017-11-20

Digitale Versorgung in der Pflege im Roten Rathaus (Wappensaal und Festsaal) unter der Schirmherrschaft Frau Dilek Kolat, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.

In der Fachtagung wurde im Rahmen von Ausstellung und Vorträgen unter dem Motto Leuchtturm-Projekte der digitalen Pflege das ROBINA-Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Veranstalter war die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. unter dem Vorsitz von Frau Gerlinde Bendzuck von der Vereinigung der Selbsthilfeorganisationen von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und ihren Angehörigen. Die Tagung umfasste ein breites Themenspektrum sowohl mit Impulsvorträgen zu den aktuellen Projekten Pflege 4.0 als auch im Rahmen von verschiedenen Grundsatzreferaten, so z.B. von Frau Christine Braunert-Rümenapf, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen zum Thema „Menschen mit Behinderungen und ihr Blick auf die Anforderungen von Pflege 4.0“ und Frau Christine Weiß, Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT „Pflegeinnovationen und die Perspektiven des technisch Machbaren“. In der Podiumsdiskussion am Abend wurden abschließend aktuelle versorgungspolitische Fragen u.a. mit Frau Barbara König, Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und dem Vertreter der Kranken- und Pflegekassen, Herrn Oliver Blatt, Leiter Gesundheit VdEK, aufgegriffen.

Weitere Veranstaltungsinformationen: http://lv-selbsthilfe-berlin.de/veranstaltungen/pflege-4-0-digitale-versorgung-in-der-pflege/

Marius Greuèl

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