Aktuell

Internationale Veröffentlichung zu Projektergebnissen: Experiences with assistive technologies and devices (ATD) in patients with amyotrophic lateral sclerosis (ALS) and their caregivers
2019-12-19

Im Rahmen der Anforderungsanalyse des Projekts ROBINA wurden Patient*innen mit ALS zu Erfahrungen mit Hilfsmitteln und Assistenztechnologien befragt. Zur Veröffentlichung gelangen Sie hier

Erste Bewertung von ROBINA in der aktuellen Studie des GKV-Spitzenverbandes zu robotischen Assistenzsystemen auf Basis einer wissenschaftlichen Expertise
2019-11-15
Die Forschungsstelle Pflegeversicherung beim GKV-Spitzenverband hat in ihrer Schriftenreihe „Modellprogramm zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung“ eine neue Studie zur „Digitalisierung und Pflegebedürftigkeit – Nutzen und Potenziale von Assistenztechnologien“ (Band 15) veröffentlich.

https://www.gkv-spitzenverband.de/pflegeversicherung/forschung/forschung.jsp

In dieser wurde auch das Förderprojekt ROBINA (s. Seite 204 ff) bzgl. des „praktischen Nutzen von Assistenztechnologien für pflegebedürftige Menschen in ihrem jeweiligen Pflegekontext“ bewertet, da in dem Projekt Erfolg versprechende Ansätze bestehen.

Aufgabe der GKV-Forschungsstelle Pflegeversicherung ist es, die unterschiedlichen Betreuungs- und Versorgungsansätze pflegebedürftiger Menschen insbesondere hinsichtlich der die Neuorganisation der Qualitätssicherung weiterzuentwickeln und zu verbessern. Hierbei steht das Thema der „Digitalisierung in der Pflege“ im Fokus, da hier innovative Effekte für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gesehen werden.

Ziel ist es, „die fachliche und wissenschaftliche Fundierung von pflegepolitischen Entscheidungen durch Forschung, modellhafte Erprobung und Evaluation“ bei der Umsetzung in die Praxis sicherzustellen. Die Forschungsstelle Pflegeversicherung beim GKV-Spitzenverband betreut derzeit drei Modellprogramme mit insgesamt knapp 70 Vorhaben.

Vor dem Hintergrund der Identifikation der Potenziale von Assistenztechnologien für pflegebedürftige Menschen hat der GKV-Spitzenverband das Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH damit beauftragt, eine umfassende Analyse von Einsatzfeldern und Entwicklungsergebnisse im Rahmen einer Bestandsaufnahme von „Assistenztechnologien für die Pflege“ auf den Weg zu bringen und hierbei auch den potenziellen Praxisnutzen und unmittelbaren Transferaspekt der Projekte zu beurteilen. Dies erfolgte auf der Basis systematischer und umfassender Literatur- und Dokumentenrecherchen, Expertengesprächen und –workshops sowie Fallstudien.

Innerhalb der Forschungs- und Anwendungsprojekte sollen dabei Nutzen und Potenziale insbesondere für die interne Qualitätsentwicklung (Prozess- und Ergebnisqualität) und die Transferpotenziale für die zukünftige Regelversorgung identifiziert werden. In der Analyse wurden die „Bedarfe von Pflegebedürftigen im Hinblick auf den Erhalt bzw. die Wiedergewinnung ihrer Selbstständigkeit und ihrer Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens“ als Erfahrungsgrundlage herangezogen. Ergänzt wurden in dem Nutzenmodell diese Kriterien um die Aspekte der Wohn-, Lebens- und Versorgungssituation sowie die Situation der an der Versorgung Beteiligten. Dazu müsste lt. Studie auch die „Anschlussfähigkeit von Assistenztechnologien an bestehende Pflegeroutinen und soziale Strukturen“ in den Blick genommen werden. Daraus können auch Handlungsbedarfe für weitere Praxisprojekte erkannt und somit die Voraussetzungen für eine zeitnahe Implementierung in die Versorgung geschaffen werden.

Grundlage hierfür ist es, dass die Projektergebnisse sowohl in Wissenschaft und Praxis z.B. durch Empfehlungen für die laufende politische Diskussion um die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung Eingang finden.

Ein Ergebnis der vorliegenden Expertise ist, dass bislang „gesicherte Aussagen zum Nutzen von Assistenztechnologien für pflegebedürftige Menschen“ noch nicht möglich sind, da die entsprechenden wissenschaftlich belastbaren Wirksamkeitsbelege fehlen würden. Von daher wäre die Studie an der Stelle eine wichtige „Bestandsaufnahme“, die wertvolle Hinweise auf Assistenztechnologien liefern würde, deren „Entwicklung schon weit fortgeschritten sind und für die Indizien für einen Nutzen“ vorliegen würden.

Somit würden „Forschungslücken und Ansatzpunkte für zukünftige Forschungsvorhaben“ deutlich, die weitere Vorhaben notwendig erscheinen lassen.

Zu dem Thema wurden auch auf dem ROBINA-Symposium am 16.9.2019 (Hier nachzulesen) entsprechende Perspektiven für zukünftige Modellvorhaben aufgezeigt.
Internationale Veröffentlichung zu Projektergebnissen: A human-machine interface based on tongue and jaw movements
2019-10-18

In dem Projekt ROBINA wird auch an einer weiteren Eingabemöglichkeit (Mensch-Maschine Schnittstelle) für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geforscht. Die ersten Ergebnisse finden Sie hier..

Internationale Veröffentlichung zu Projektergebnissen: A jaw based human-machine interface with machine learning
2019-10-18

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse aus den ersten Untersuchungen zu einer neuen Mensch-Maschine Schnittstelle, wurde das System verbessert. Die Ergebnisse finden Sie hier..

ROBINA in der Fachzeitschrift KU Gesundheitsmanagement
2019-05-07

Das Projekt ROBINA wurde in einem Fachartikel mit dem Schwerpunkt „Medizintechnik“ in der Fachzeitschrift KU Gesundheitsmanagement thematisiert. Der Artikel beschäftigt sich mit dem pflegerisch-assistiven Einsatz von Robotik im ambulanten Setting und diskutiert konkrete Erfahrungen aus dem Projekt ROBINA als auch mögliche Lösungen für eine Verordnung und Finanzierung solcher robotischer Hilfsmittel. Zu KU Gesundheitsmanagement.

ROBINA auf dem DGG-DGGG-Jahreskongress – Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie – „Vielfalt des Alterns: biomedizinische und psychosoziale Herausforderungen“
2018-09-08

Köln, 06.-08.09.2018 Das Projekt ROBINA wurde von Frau Eicher (Forschungsgruppe Geriatrie, Charité) im Rahmen des Symposiums „Roboter im häuslichen Umfeld – zwischen technischer Umsetzung und ethischen Herausforderungen“ vorgestellt. Dabei wurde nach einer kurzen Vorstellung des Gesamtprojekts hauptsächlich Bezug auf die nutzerzentrierte Entwicklung genommen, die sowohl ALS-Patienten selbst, als auch weitere an deren Versorgung beteiligte Stakeholder mit einbezieht. Deren zentrale Erwartungen und Bedarfe an assistive Technologien, aber auch damit verbundene Sorgen und Bedenken wurden als zentrales Ergebnis der Projekt-Anforderungsanalyse dargestellt und vor dem Hintergrund ethisch-rechtlicher und sozialer Aspekte und ihrer Umsetzungsfähigkeit diskutiert. In einem weiteren Vortrag von Frau Prof. Dr. Brukamp (Evangelische Hochschule Ludwigsburg) wurde das Modell zur ethischen Evaluation soziotechnischer Arrangements (MEESTAR) vorgestellt und relevante Ergebnisse im Kontext assistiver Robotertechnologien beispielhaft am Projekt ROBINA beleuchtet.

Die Pressemitteilung der Ludwigsburger Kreiszeitung zum Fachtag Pflege am 24.07.2018 an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, bei welchem es sich um das Thema „Pflege und Technik – Gesellschaftliche
2018-07-24

Perspektiven auf aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte“ und somit auch um ROBINA drehte, finden Sie hier.

Premiere für die ROBOTIK in der ambulanten Intensivpflege – Demonstration auf dem Hauptstadtkongress
2018-06-11

Im Rahmen des Hauptstadtkongresses 2018 präsentierte das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt ROBINA eine neuartige Einsatzmöglichkeit der ROBOTIK in der Intensivpflege. Das Roboter-gestützte System, welches für eine individuelle und ressourcenorientierte Intensiv- und Palliativpflege bei Menschen mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) entwickelt wird, demonstrierte die erste körpernahe Funktion, mithilfe derer bewegungseingeschränkte Menschen Gefühle von Juckreiz und Hautspannung eigenständig lindern können.

Berlin, 11.06.2018. Auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress war vom 06.bis 08.06.2018 unter dem Leitthema „Digitalisierung und vernetze Gesundheit“ ein breites Spektrum an Vertretern aus Gesundheit, Politik und Wirtschaft zusammengekommen, um in den Vorträgen und an den Ausstellungsständen zukunftsweisende Fragen insbesondere der Telematik und des Einsatzes von Robotik in den verschiedenen Handlungsfeldern der Pflege und Behandlung zu diskutieren.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eröffnete den Kongress, der mit über 8.400 Besuchern wieder einen Rekord aufstellte.

ROBINA präsentierte sich auf dem Gemeinschaftsstand „Schaufenster Medizin und Gesundheit“ zusammen mit HealthCapital - Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg, die das Projekt v.a. in Hinblick auf Öffentlichkeitsarbeit tatkräftig unterstützen. Highlight auf dem Präsentationsstand war der neue Forschungsroboter für Patienten mit ALS. Im Rahmen einer Anwendungsdemonstration wurde exemplarisch eine zuvor von Patienten, Angehörigen und Pflegekräften identifizierte Funktionalität technisch umgesetzt, um diese neuartige Unterstützungsmöglichkeit den Ausstellungsbesuchern am eigenen Körper vorführen zu können. Dabei wird der Befehl direkt über ein Steuerungsmodul (unterschiedliche Ansteuerungsoptionen, z.B. Touch und Augensteuerung) an den Roboterarm übertragen – die Besucher standen somit in unmittelbarer Interaktion mit dem Forschungsroboter. Dieser greift eine kleine Handbürste, deren Position zuvor eingespeichert wurde, und lässt sie – wahlweise sanft oder rau – über die Haut des Nutzers gleiten. Somit können Juckreiz und Spannungsgefühle gelindert werden. Dies stellt vor allem für bewegungs- und kommunikationseingeschränkte Menschen eine große Erleichterung dar, da sie selbst den Roboterarm viel gezielter zur betroffenen Hautstelle führen können, als wenn sie dies anderen Personen kommunizieren müssten. Ziel dieser praxisnahen Hilfe ist es, sich ein stückweit Autonomie zu sichern, um so einen Weg zu mehr Selbstbestimmung zu finden und eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

Der ROBINA Messestand erregte mit dem Roboterarm viel Aufmerksamkeit unter den Kongressbesuchern, sodass sich u.a. auch Vertreter aus der Politik vom Fortschritt der Robotik und dem sensitiven Einsatz am Menschen überzeugen konnten. Die engagierten Projektpartner beantworteten dabei alle Fragen rund um das Projekt, die eingesetzte Technik und ethisch-rechtliche Aspekte. Die prominentesten Besucher waren Herr Prof. Dr. Sami Haddadin, der seit Mai auch Robotikberater der neuen Fachkommission der Bundesregierung ist, die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Frau Pop (Bündnis ‘90/Die Grünen) und der Senator für Finanzen Herr Dr. Kollatz-Ahnen (SPD), die sich von Frau Zeilfelder vom Forschungszentrum Informatik, FZI umfangreich über das Projekt informieren ließen. Das Feedback der Standbesucher war durchweg positiv, v.a. die einfache Bedienung wurde für sehr gut befunden. Die grundlegende Robotertechnologie zeichnet sich durch weitere vorteilhafte Eigenschaften aus: die vollständig modulare Ultraleichtbauweise, das hochintegrierte Design und die Fähigkeit zur geschickten feinfühligen Manipulation. Es handelt sich nicht wie sonst üblich um ein steifes System, sondern es besitzt eine adaptive Nachgiebigkeit durch entsprechende Sensorik. Das System besitzt im Gegensatz zu nahezu allen anderen Robotern 7 Freiheitsgrade, was eine vielfach verbesserte, sogar menschenähnliche Agilität und Erreichbarkeit ermöglicht. Im fachlichen Gespräch konnten die Besucher hinsichtlich der (Autonomie-) Bedarfe von körperlich schwer eingeschränkten Menschen aufgeklärt und somit die Bedeutung und Anwendungsvielfalt von ROBINA bei ALS-Patienten erläutert werden. Das System ist nicht als ausschließliches Assistenzsystem für Patienten konzipiert, sondern soll Pflegende entlasten und unterstützen. Somit können zusätzliche Ressourcen für Pflegebedürftige erschlossen werden, so dass persönliche Zuwendung und Empathie weiterhin als zentrale Aspekte in der pflegerischen Versorgung erhalten bleiben. Dies wurde auch von Prof. Dr. Haddadin betont (Der Tagesspiegel, 2018), der sich für eine Unterstützung u.a. von Pflegepersonal durch Roboter als Werkzeuge aussprach und gleichzeitig die Gestaltungsmöglichkeiten durch Forscher, Politiker und Gesetzgebung betonte.

Bundesgesundheitsminister besucht ROBINA
2018-04-19

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn/CDU besuchte im Rahmen der conhIT 2018 den Ausstellungsstand von ROBINA im Startup-Café der Messe. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt entwickelt roboterunterstützte Dienste für eine individuelle und ressourcenorientierte Intensiv- und Palliativpflege bei Menschen mit ALS. Start war im April 2017.

Berlin, 19.04.2018. Auf der conhIT – Connecting Healthcare IT diskutierten vom 17. bis 19.04. 2018 Hersteller und Anwender aus dem Gesundheitsbereich sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft ein breites Spektrum an Themen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen und damit einhergehenden Kernfragen z.B. zu IT-Sicherheit und Telematik-Infrastruktur. Ein zentraler Schwerpunkt der Messe war „IT in der Pflege“, unter dem sich das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ROBINA präsentierte. Das Projekt unterstützt die Patientenautonomie und Entlastung von Assistenz- und Behandlungspflege bei ALS durch den Einsatz eines Robotik-unterstützten Arms, der neben dem Pflegebett angebracht werden soll. Das hochbrisante Thema der Digitalisierung im Gesundheitswesen spielt auch aus politischer Sicht eine zentrale Rolle. In einem ersten Eröffnungsrundgang besuchte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einige Aussteller auf der Messe, so auch den Präsentationsstand von ROBINA.

Dabei wurden die Projekt-Motivationen „Zielstellung“ und „Umsetzungskonzept“ anhand des aktuellen Modells des Roboter-unterstützten Arms durch die Projektpartner erläutert. Laufzeit, Fördersumme des vom BMBF geförderten Projekts, sowie die Steuerung und körpernahe Funktionen des Roboterarms waren weitere Fragestellungen, die sich Minister Spahn ausführlich von Cornelia Eicher, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Geriatrie an der Charité Berlin, und weiteren Projektmitarbeitern erläutern ließ.

Entwickelt wird zunächst ein Demonstrator, der in anschließenden Arbeiten nach der Projektlaufzeit zur Marktreife weiterentwickelt werden soll. Mit dem Roboterarm sollen die Ressourcen der Pflegenden gezielter genutzt, pflegende Angehörige und Pflegefachkräfte entlastet werden, bei gleichzeitiger Stärkung der Selbstbestimmung der Betroffenen. Zwar soll der Arm auch dabei helfen, einfache Tätigkeiten zu unterstützen, wie beispielsweise ein Wasserglas anzureichen. Die wirklich große Neuerung in dem Projekt ist jedoch, dass der Arm kraftsensitiv Kontakt mit dem Nutzer aufnehmen soll. Das heißt, dass der Arm immer weiß, wie stark er einen Menschen berührt und deswegen Tätigkeiten wie beispielsweise Kratzen oder Massieren selbstständig ausführen kann, ohne dass der Nutzer die genaue Laufbahn des Arms selbst eingeben muss. Darüber hinaus wird auf die verschiedenen Stadien der Krankheit und die damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen in Hinsicht auf die Steuerung des Arms Rücksicht genommen und ein sich an die Fähigkeiten des Menschen anpassendes Eingabekonzept entwickelt.

Besonders in komplexen Pflegesituationen können so in Zukunft zunehmend Pflegebedürftige und Pfleger von diesem innovativen Ansatz profitieren. Eine wissenschaftliche Begleitforschung während der gesamten Projektlaufzeit wird von der Forschungsgruppe Geriatrie an der Charité – Universitätsmedizin gewährleistet. Damit sollen vor allem der Bedarf an robotergestützten Assistenzsystemen und der Patientennutzen nachgewiesen werden. Minister Spahn wünschte dem Projekt viel Erfolg und betonte die Notwendigkeit solcher Initiativen zur Verbesserung der Pflege in Deutschland. Projektergebnisse werden im März 2020 vorliegen.

Über ROBINA Die Erkrankung ALS macht mit zunehmender Betroffenheit eine umfassende und kombinierte Grund-, Assistenz- und Behandlungspflege notwendig. Für Pflegefachkräfte sowie informell Pflegende (zumeist Angehörige) entstehen sowohl durch die Prognose als auch durch die zunehmenden funktionellen Einschränkungen der Betroffenen schwere Belastungen. Diese entstehen jedoch nicht nur durch die notwendigen Maßnahmen der Grundpflege, sondern auch aus dem Autonomiebedürfnis der Pflegebedürftigen. Dabei steht die hochfrequente Anforderung an Assistenz- und Behandlungsmaßnahmen insbesondere für das Hantieren von externen Gegenständen sowie das Lagern und Bewegen des gelähmten Körpers im Vordergrund. Im Projekt ROBINA wird ein neuartiges adaptives Mensch-Technik-Interaktionskonzept und eine Robotik zur Unterstützung von Pflegebedürftigen mit hochgradigen motorischen Einschränkungen entwickelt, die zum Ziel hat - im Konsens zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen - spezifische Aufgaben der Assistenz- und Grundpflege auf ein technisches Assistenzsystem zu übertragen. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Entlastung und Effizienzsteigerung in der Assistenz- und Grundpflege der Pflegenden sowie die Autonomie der Pflegebedürftigen. Das Projekt startete 01.04.2017 und läuft bis zum 31.03.2020.

ROBINA zu Besuch bei der DGM – Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.
2018-03-10
  1. Thementag „Rund um die Muskelerkrankung“ - Thema: Digitalisierung; am Samstag, den 10.03.2018

Die voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens spielt für ambitionierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie ROBINA eine zentrale Rolle. Dabei sind nicht nur infrastrukturelle und gesetzliche Regularien ein wesentlicher Bestandteil für die zukünftige Weiterentwicklung des digitalen Wandels. So sind Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung, beispielsweise im Bereich der Usability- und Akzeptanzforschung, von erheblicher Bedeutung für eine zielgruppengerechte Entwicklung und nutzerorientierte Anwendung.

Am Samstag, den 10. März 2018 fand zum 7. Mal der Thementag „Rund um die Muskelerkrankung“ statt, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM). Unter dem Stichwort „Digitalisierung“ erhielten mehr als 50 Besucher durch unterschiedliche Vorträge und Diskussionen Einblick in aktuelle Forschungsvorhaben und politisch-wirtschaftliche Entwicklungen. Es referierten Herr Professor Dr. Meyer der ALS-Ambulanz der Charité über Versorgungsforschung bei Motoneuronenerkrankungen, Herr Stephan der Software Firma escos automation GmbH über den Einsatz ihrer Sturzerkennungs-Sensorik im häuslichen Umfeld und Frau Eicher aus der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité über das Projekt ROBINA. Der Fokus der ROBINA-Präsentation wurde dabei vor allem auf die Darstellung und Umsetzungsmethodik der vorherrschenden Projektziele gelegt. Im Zusammenhang mit der Konzeptionierung innerhalb des Projekts wurden die aktuellen Ergebnisse aus der Anforderungsanalyse präsentiert, welche direkt in die praktische Umsetzung des roboter-gestützten Systems einfließen. Auch die Rolle der einzelnen Projektpartner und deren Expertise im Projekt wurden beleuchtet, um den Zuhörern ein umfassendes Bild von ROBINA zu vermitteln. Ein besonderes Anliegen ergab sich aus dem Feedback vieler ALS-Patienten im Rahmen von projektbezogenen Veranstaltungen, welches auf eine hohe Erwartungshaltung der Patienten an die Entwicklung und schnelle Verfügbarkeit von Assistenzsystemen schließen lässt. Daher war ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Präsentation die Verdeutlichung, dass das Projektergebnis kein marktfähiges Produkt sein wird, sondern ein prototypischer Demonstrator, welcher eine vereinfachte Umsetzung vor der Realisierung darstellt. Der 3-jährige Projektzeitraum, der insbesondere mit Hinblick auf den Krankheitsverlauf der ALS eine relativ lange Entwicklungsdauer bezeichnet, wurde unter anderem vor dem Hintergrund der begleitenden wissenschaftlichen Tätigkeiten und damit verbundenen neuen Erkenntnissen beleuchtet. Das Publikum erhielt nicht nur Einblicke in die projektbezogenen wissenschaftlichen Herangehensweisen, sondern auch deren Bedeutung sowohl für projektbezogene als auch projektunabhängige Verwertungsmöglichkeiten. Hier sind beispielsweise Erkenntnisse mit sozial-ethischem Bezug gemeint, oder auch die Transfermöglichkeit der Projektergebnisse zu anderen Zielgruppen, beispielsweise motorisch eingeschränkte Patienten nach einem Schlaganfall.

Abschließend an die Projektpräsentation wurde eine kurze Podiumsdiskussion zum Thema „Roboter in der Pflege“ geführt, zu der alle drei Referenten des ROBINA-Projekts das Wort ergriffen. Hier wurden aktuelle wirtschaftlich-politische Entwicklungen in Hinblick auf mögliche Chancen und Risiken, als auch Bedenken aus fachpflegerischer, wissenschaftlicher und unternehmerischer Sicht diskutiert.

Referenten: Frau Cornelia Eicher (Charité Universitätsmedizin Berlin) Frau Ursula Oleimeulen, Herr Marius Greuèl (Pflegewerk Berlin)

Als assoziierter Partner unterstützt die DGM das Projekt ROBINA fortlaufend mit ihrer Expertise.

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